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einhorn insel der seligen

Widerstand



Viele sind über diese glitschige Treppe gestiegen. Vom Fegefeuer in die Hölle. Einbahn. Ein paar Stufen abwärts, und du sahst die Ratten aus ihren Nestern gucken.

Unten ist der Strom nicht weit, nur ein paar Schritte.


Nachts schläft unter dem schützenden Dach der Treppe ein Penner. Einer, der von überall verjagt worden ist. Auch von hier wird er manchmal weggestoßen, mitten in der Dunkelheit.


Widerstand kommt fast immer zu spät, wenn die Würfel schon gefallen sind und die Daumenschrauben angesetzt werden. Résistance war mal, Résistance ist Geschichte. Wer hat schon wieder gesagt, dass wir aus der Geschichte lernen sollen? Wir? Die Alpha-Tierchen pfeifen darauf.


Widerstand: ist das letzte Refugium des Selbstseins, manchmal, zum Glück nur - manchmal. Findest du nicht dorthin, bist du ein Niemand.


Widerstand schärft den Blick durch die Gefahr, die im Lauf der Zeit immer mehr wächst. Das Auge wird müde. Aber nicht einmal ein blinder Fleck hindert es, seine Arbeit zu tun.


Das Auge des Widerstands soll Herr sein über alle Schriften, auch fremde, Herr über alle geheimen Mitteilungen an den Wänden.


Widerstand bleibt nirgends lange, ist immer schon anderswohin unterwegs, geht nie allein. Allein ist er verloren.


Widerstand findet Versteck und Fluchtweg.

Zufall, Schicksal, Notwendigkeit.


Widerstand ist tätliche Liebe und tödliche Liebe.






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