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einhorn insel der seligen

Bindungen



Was bindet Menschen aneinander? Die Frage ist aus dem Stand nicht zu beantworten. Zu komplex sind die Schaltungen im Gehirn, und der Körper mischt sich kräftig ein. So kräftig, dass das Oberstübchen leicht ins Hintertreffen geraten kann.

Bindung entsteht auf sehr verschiedene Weise, wie ein Lassowurf oder als Rettung vor dem Versinken in einem Sumpf. Auf keinen Fall entwickelt sie sich immer nach Plan. Der Zufall macht Winke-Winke. Neider, Intriganten oder Sadisten rechnen sich Chancen aus, einzugreifen, denn die zuständigen Engel sind fahrlässig und nicht immer auf dem Posten (Engel, die in dieser Sparte tätig sind, wirken oft überfordert, fast immer überarbeitet).

Was wird gebunden? Der Blick, die Zunge, die Lippen, die Hände. Und noch sehr viel mehr. Ob es bis in die zentralen Strukturen des Hirns reicht, ist die Frage. Da liegt viel dazwischen, vieles, das im Alltag benötigt wird und sich durch Benutzung abnutzt.

Es ist nicht viel Platz auf der Welt. Man rückt gerne zusammen, ja, man genießt es. Der eine stellt sich vor den anderen, deckt ihn, verdeckt ihn. Nur die Haut darf nicht reißen, weder deine noch die andere.

Die Haut ist die kritische Grenze der Annäherung. An ihr entscheidet es sich, ob es weitergehen wird zu Hirn, Herz und Seele (bzw zu Befruchtung und Fortpflanzung). Je t’ai dans la peau! sagen neckisch die Franzosen. Wir sagen Mit Haut und Haar!, um jenen anderen Slogan zu präzisieren: Hob di zum Fressn gern!

Gedanken und Worte, die an Kannibalismus gemahnen. Aber nu mach mal halblang!.

So weit gehen wir nicht. Höchstens setzen wir Liebe mit Eroberung gleich. Einer will den anderen besitzen und nicht mehr hergeben. Da sind wir in der Rhetorik des Krieges angekommen, beim Vater aller Dinge. Wohlwollend schließt er die Liebe mit ein, die Mutter aller Schlachten.


O.k. Dann also los!

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