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einhorn insel der seligen

Fred und Fridolina



Kuss oder Nicht-Kuss - das ist hier die Frage, das Zaudern ist s, was ich beklage. Wie wunderbar, dass zwei so herb Versehrte zueinander finden und so, perfekt verkleistert, einen Haushalt gründen!


Brandwunden, nehme ich an, ausschließlich am Kopf. Haben sie sich zu tief über ein Lagerfeuer gebeugt und sind nach vorne gekippt? Grauenhafte Vorstellung! Hat sie ein Wassereimer gerettet, der in Reichweite stand?

Romantik macht unvorsichtig.

Man sitzt träumerisch am Feuer, die Nacht wird allmählich kälter. Da passiert einer Person dieses Missgeschick: Sie will sich zeremoniös verneigen vor dem Element, das Licht und Wärme spendet und verliert im Gefühlssturm das Gleichgewicht. Eine gegenüber sitzende Person schaltet blitzschnell auf Notfall und wirft sich an den Unglücksort, um zu retten. Dabei unterschätzt sie ihre Geschwindigkeit und rutscht mit den vorgestreckten Händen aus. So muss eine dritte Person, die zufällig neben einem Eimer hockt, der zufällig randvoll gefüllt ist, die zweifache Rettung übernehmen.


Gemeinsam Unglück schweißt zusammen, als würd man von derselben Mutter stammen. Der Brand war gnädig, er ließ Auge, Mund und Näschen frei, dass liebevollen Blicken Bahn gebrochen sei. Und auch dem Küssen - doch, Herrgott, warum tun sie s nicht und sind auf einmal nicht mehr drauf erpicht?


Der Erzähler weiß mal wieder nicht weiter.


Er ersucht, die Binden nicht sofort zu entfernen, um die beiden Köpfe auf tatsächliche Verbrennungen zu untersuchen und eventuellen Schwindel aufzudecken. Er empfiehlt, das Küssen abzuwarten. Es werde unvermeidlicherweise sich irgendwann vollziehen. Man könne daran die Echtheit der Leidenschaft gut ablesen und sich so das lästige Abwickeln ersparen.

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