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einhorn insel der seligen

Kein Hingucker



Künstliche Intelligenz ist unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Sie will und wird Ersatz schaffen und einspringen für all die Menschen, die wegen ihrer Dummheit niemandem von Nutzen sind.

Ein entscheidender Schritt ist die Einflussnahme auf das Gehirn. Denn auch die Dummen verfügen über dieses wankelmütige Organ.

Wir haben im Lauf der letzten Dekaden bildgebende Verfahren entwickelt, die wesentliche Vorgänge im „Oberstübchen“ sichtbar machen. Ist einmal verortet, wo eine Wahrnehmung, ein Denkvorgang, eine Entscheidung sich vollzieht, kann man mit den bereits bekannten technischen Mitteln (vom Skalpell bis zum Laser) Einfluss nehmen. Doch jedesmal mit unsicherem Ausgang.

Wirkungsvoller wäre es, das Gehirn direkter zu beobachten und gegebenenfalls zu beeinflussen, wenn es von der Aufsicht über sämtliche anderen Körperfunktionen entbunden wäre - aber natürlich auch weiterhin lebendig bliebe. Daran wird gearbeitet.

Die Schädelkappe müsste mit wenigen Handgriffen abnehmbar sein. Vielleicht mit einer Art Zip-Verschluss. Der Liquor cerebrospinalis müsste abgeleitet und vorübergehend in einem Sammelbehälter gespeichert werden, damit er nach der Operation sofort wieder zur Verfügung steht.

Diesem Arbeitsschritt sind wir bereits ziemlich nahe.

Doch die Frage ist, ob das der richtige Weg ist.

Denn das vorübergehende Abkoppeln des Körpers macht enorme Probleme. Ein künstliches Koma würde keinesfalls ausreichen.

Sollten wir uns stattdessen vornehmen, die Roboterproduktion so zu perfektionieren, dass daraus künstliche Menschen entwickelt werden könnten? Frankenstein oder Homunculus bilden jedoch keine Perspektive. Denn sie würden die Dummheit der Dummen ja nicht abschaffen, dagegen die Bevölkerungszahl insgesamt vermutlich spürbar erhöhen. Und genau das wäre ja ziemlich - dumm.

Allenfalls könnte man ins Auge fassen, dass künstliche Menschen, die den realen Menschen zum Verwechseln ähnlich gestaltet wären, die Dummen langfristig verdrängten - so wie der Homo sapiens den Neandertaler verdrängen konnte. In letzterem Fall dauerte es Jahrzehntausende - also viel zu lang.

Unter zahllosen Science Fiction - Autoren sticht nicht zufällig H. G. Wells heraus (Die Zeitmaschine). Er propagiert ein Modell, in dem die Dummen kaserniert werden, wobei ihnen ein sorgenfreies Leben ermöglicht wird. An dessen Ende steht ihre Liquidierung. Das wäre ein Schicksal, wie man es den Haus- und Zootieren und, falls man Naturschützer ist, generell den Tieren wünschte. Aber eben nicht den Menschen, so dumm sie auch sein mögen.

Wir stehen ja auch nicht an, dies ernsthaft vorzuschlagen.

Wie bei allen bisherigen Überlegungen bleibt die grundlegende Frage virulent. Was bedeutet dumm? Und was wäre eine Gesellschaft, in der es keine Dummen gäbe?

Welche Aufgabe bliebe der Künstlichen Intelligenz?

Etwa die Ernährung von zehn Milliarden Menschen? Oder gar die Verhinderung von Kriegen? Die Vergesellschaftung von Bankvermögen?

Kokolores, meine Herren!




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