
Er hat sich in den Schatten gestellt. Er hat alle Eigenschaften abgelegt, mit denen er andere hätte in den Schatten stellen können. Er blickt auf ein Wasserbecken. Sein Umriss hat sich darin verdoppelt, die Eigenschaften nicht.
Das Wasser fließt nicht. Es stillt keinen Durst. Es ist schmutzig.
Er wendet der Stadt den Rücken zu, der hoheitlichen Architektur, der nationalen Flagge, den Ordnung stiftenden Verkehrszeichen. Da parkt ein Auto. Alles ist unbewegt, unbeweglich, wie er. Leblos.
Aber sehnt er sich nach Menschen?
Er will sich gerade halten. Muss sich an ein Geländer lehnen. Er ist müde. Er hat nicht getrunken. Hat gearbeitet wie all die anderen, die sich längst zerstreut haben.
Im Wasser sieht er sich in einem Stück gespiegelten Himmel. Er weiß: auch da gehört er nicht hin.
Muss man irgendwohin gehören?
In die Fenster hinter ihm zaubert der Himmel Reflexe. Seine Augen bleiben dunkel.
Blickt er überhaupt auf sein Spiegelbild im Wasser?
Er hat die Augen geöffnet, nimmt aber nichts wahr außer dem, was sich in ihm ausbreitet, aber keine Gestalt gewinnt. Unter der Schiebermütze sucht sein Gesicht nach einem Ausdruck und findet keinen.
Er hat sich von allem abgewendet, was sich von ihm abgewendet hat.
Eine leere Straße und kein Gedanke.