Während ich hier stehe und gucke, beginnt eine Bewegung. Es holtert und poltert durch meine Hirn, streift dort eine Zone, wo plötzlicher Schrecken auf der Lauer liegt. Dreht sich und wirbelt, als wäre es eine Galaxie. Es schrammt eine spiegelnde Fläche. Es reibt sich daran und prägt Gesichter, Tiergesichter, Fratzen von Gnomen. Was immer es ist, es ballt sich zu einem Knäuel, in dem latent Energie steckt, entfesselen und zustoßen wird, ein Python.
Herrje! Abgedriftet ins Nebelland der Schauermärchen! Aber da ist nichts, absolut nichts als die Spur einer sehr unsanften, einer groben Eindellung dieser schimmernden Fläche.
Eine Zickzacklinie, holprig hingekrakelt, scheint eine Wurfbahn anzudeuten, während am anderen Ende der Schramme ein eleganter Buchstabe eines unbekannten Alfabets mit seinem vierfachen Schwung das hässliche Mal konterkarieren, ja auflösen möchte.
Ein Steinwurf kann einen Menschen töten.
Da treten die Gesichter wieder hervor. Deutlicher zeigen sich Spott und Hohn. Die Köpfe verschmelzen zu einem Körper, einem Kopfkörper, der sich dem Blick breit in den Weg stellt.
Hier ist mehr geschehen als ein simpler Steinwurf. Ein Jemand könnte den Ort des Aufpralls bearbeitet haben, zum Beispiel mit kreisenden, schleifenden Bewegungen. Wie ein Handwerker. Sicher begleitet von lauten Geräuschen.
Eine Bosheit! Ein Akt primitiver Rache? So grübelt es in mir. Selbstjustiz angesichts einer vielleicht noch viel größeren Gemeinheit? Was mag sich hinter dieser glatten Fassade abgespielt haben?
Der tanzende Buchstabe bringt mich auf angenehmere Gedanken. Wer mag ihn erfunden haben? Wie schade, dass daraus kein Alfabet entstanden ist! Zwei große geschwungene Kurven, die erste rund, de zweite spitz, und als Abschluss ein doppeltes Gebilde aus Kreis und Kreuz.
Wie eine Apotheose.