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einhorn insel der seligen

Abstraktion



Der Mann, der eine Frau im Tanz herumschwingt, hält inne, lässt sie los. Wie ein Kreisel setzt sie die Bewegung fort, dreht sich weiter, steht schließlich still, schwankend. Dahinter sind die unübersehbar vielen wirklichen winzigen Welten aufgetaucht, die sie erwarten.

Da wirken die bekannten Kräfte nicht mehr. Drehmoment, Energie, Impuls sind versiegt.

Tanzend haben sie sich von allen entfernt. Niemand ruft ihnen jetzt etwas zu, niemandem müssen sie ausweichen.

Keine Verbindung mehr.

Nie mehr, denken sie plötzlich.

Momentane Erstarrung. Und danach?.

Sind sie Zeichen geworden, Teil eines unbekannten Systems, an dem eine Bedeutung haftet wie an unserem?

Werden sie Teil von Geschichten sein?

Oder Abfall, weggeworfen ohne Bedenken, ohne Bedauern?

Nicken. Kopfschütteln. Ein neuer Kreisel.

Erinnerungen gibt es noch. Sie haben getanzt zu einer Musik, die jetzt in Noten zerfällt. Sie sind die- und derjenige, geboren am … in …; sie werden überleben - im Amt.

Und hatten doch ein Leben und eine Lebenszeit.

Hatten?

Sie hängen noch aneinander. Das Band ist so verwundbar wie ihre dünnen Körper, wie Striche eines Pinsels, verfließend hier und da.

Sie sind nicht verschwunden. Nicht gänzlich.

Doch hier ist ein anderes Land.

Ein Abschied liegt weit hinter ihnen. Er verblasst.



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