Irgendwann steht eine unbekannte Schönheit vor dir.
Irgendwann hat die schöne Unbekannte deine Wirrnis betreten - jetzt steht sie da und sagt: Ich habe Lust, in deinem Besitztum ein wenig spazieren zu gehen. Mag sein, mir wird dies und das gefallen. Ich will es dann genauer betrachten.
Das ist fast nie geschehen. Jetzt geschieht es.
Nichts ist aufgeräumt, der Boden voll Dreck, die Fenster starren vor Schmutz, kaum dass sie den wilden Garten verschwommen zurückspiegeln. Das Glas allein könnte Beachtung und Betrachtung verdienen. Die Sonne hat ein paar Reflexe springen lassen.
Die schöne Unbekannte setzt ihre Schritte federleicht, den Unrat ignoriert sie. Sie geht langsam um das Glas herum.
In diesem Augenblick erkennst du, dass deine Wirrnis gar keine Wirrnis ist. Sie hatte sich nur in deinem Kopf festgesetzt. Die Fremde hat sie zum Verschwinden gebracht. Etwas Schönes hat sie angezogen, und in deinem Haus, in deinem Garten, wer weiß, wartet noch mehr, was ihre Aufmerksamkeit verdienen könnte.
Der Blick deiner Besucherin bringt dich auf das Wesentliche: Ordnung und Unordnung gehören untrennbar zusammen, sind zwei Seiten derselben Medaille, dürfen nebeneinander existieren.
Nichts wäre schön, wenn alles schön wäre.
Die Blume rankt und blüht, wo sie will.