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einhorn insel der seligen

Nutzfahrzeugweihe

Sie zögern. Sie wissen nicht, was sie erwartet. Manche haben gewendet, aber ich bin sicher, sie tun nur so. Pures Manövrieren. Am Ende siegt die Neugier.

Sie wissen nicht, was das ist, das ich auf dem Schoß halte. Nein, nichts, was detoniert. Es ist der Hanfsack, mein Attribut, mein Füllhorn.


Ich verstehe die Kleinen gut. Ihre Besitzer haben sie geschickt. Eine Segnung, was soll das sein? Die Besitzer wissen es selbst nicht genau. Es ist eine Tradition. Diese Vehikelchen sind noch nicht so lang dabei. Man weiß: Klau geht um. Plötzlich kann eine Hand von oben niederfahren und nach ihnen greifen.

Dass Segnungen heute nicht mehr als Tradition sind, weiß ich selber am besten. Wer sollte den Segen garantieren? Ich stehe nur für den symbolischen Akt.


Ich muss sie locken. Das ist mein Job. Und nach dem Besprengen stinken sie ein bisschen weniger. Für ihren kleinen Gestank haben sie eine eigene Zentrifuge, mit Düse. Natürlich sind die Fahrgeräusche ihr größter Stolz. Da drehen sie auf. Das übertönt ihre Feigheit angesichts meiner, der großen Unbekannten.


Wie lockt man eine Programmierung? Zumal die Besitzer selber programmiert sein könnten.

Ich weiß nicht, ob die Hand, die mich in diesem ursprünglich leeren Raum absetzte, mir den Fahrzeugsegenzauber einprogrammiert hat. Inklusive dieser zweifelnden Fragen, die gerade in mir aufsteigen?


Ach was, ich bin ausgewiesen als Glücksgott. Und jetzt wird der Segen versprüht, materiefrei, rein geistige Nahrung, ganz gleich ob die Vehikelchen Schnauze oder Kruppe zeigen.

Ich bin gespannt, was ich jetzt gleich machen werde. Ist an mir ein bewegliches Teil? Kein Summen im Hanfsack. Vielleicht wird ja einfach nur der Strom abgeschaltet.

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