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einhorn insel der seligen

Formation

Antreten. Ausrichten. Die Schauseite zeigen.

Wir halten die Position.

So sind wir gemeinsam schön. So sind wir uns genug.

Nähert sich jemand? Ein Freund? Unser Liebreiz wird ihn angelockt haben.

Da wird es laut. Es schwatzt, es krakeelt, böse Worte sprudeln, werden hin und her gebrüllt, erreichen uns.

Ein Feind.

Die Ordnung wird auf unserer Seite sein.

Wir bewegen uns nicht. Das Vorrücken des Feindes stockt einen Moment.

Sicher wundern sie sich. Bewundern unseren Mut.

Wenn es Mut ist, nichts getan zu haben; nur genau zu sein.

Wir wissen, was kommen kann. Sie werden uns zuerst nur mit Worten bombardieren, dann bespucken. Sie werden uns dann besetzen mit vor Schmutz und Unreinheit starrenden Gesäßen, sie werden uns besudeln, beschmieren, unsere Weißheit zersetzen, auf uns herumtrampeln und uns bespringen, als wären wir Trampoline, schließlich werden sie unsere Weichteile aufschlitzen und zerfetzen, uns zuletzt umwerfen, uns die Glieder brechen und das Rückgrat, mit Gelächter und Gegröle.

Gegen die Wand werden sie uns schlagen oder gegen Ihresgleichen. Das lieben sie besonders.

Erst wenn wir gänzlich zerstückelt sind, werden sie ein Feuer anrichten. Rauch wird aufsteigen. Qualm von ihrem Dreck.

Von ihnen wird nichts zurückbleiben als rasch verstummtes Getöse, Unrat, Kothaufen, hässliche Zeichen auf bröckelnden Mauern und ein übler Geruch. Für eine kleine Weile.


Uns haben sie so vernichtet, nicht aber die Ordnung, deren Teil wir waren und bleiben werden.

Ordnung ist Schönheit.

Schönheit ist unsterblich.

Woher wir das wissen? Wir glauben daran.

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