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einhorn insel der seligen

Entäußerung


Glaub es oder glaub es nicht: da sind Momente, die uns hinausführen ins Offene. Weit von uns weg.

Beflissen gesammelt und ängstlich verrammelt haben wir, was wir für das Wesen unsrer Person halten. Vorrats- und Schatzkammer - oder Verlies? Versteckt haben wir es – vor wem? Wer ist bloß hinter unserem Innersten her?

Tanz! So findet das nie Erblickte körperlichen Ausdruck in freier Bewegung. Ob wir am Anfang sind oder am Ende des Weges, ob wir schlingern und stolpern oder in perfekter Harmonie übers Parkett gleiten, ist nicht von Bedeutung.

Immer geht etwas von einem Tänzer zum andern und findet die imaginäre Mitte, einen neuen Schwerpunkt.

Jeder besitzt einen Zugang ins Freie. Nur wenige haben jedoch leicht die Schwelle überschritten. Der Boden ist glatt. Es gibt keine Deckung. Freies Schussfeld. Neidische Blicke. Was bildest du dir ein? Du tust, was wir uns nicht trauen!

Da ist vor allem die Angst, nicht mehr zurückzufinden zu dem Ort, wo nur ich bin und sonst keiner. Zwischen meinen Häuten. Unter meinen Hüten, alten wie neuen.

Tanz macht transparent. Die leere Mitte füllt sich mit unsichtbaren Gedanken und Wünschen. Etwas hat begonnen.

Sogar die Glieder von Gliederpuppen erwachen zum Leben.

Ist es nicht lächerlich, wenn Puppen einen solchen Tanz imitieren und ihn damit zugleich parodieren?

Es ist nicht weniger lächerlich als unsere eigenen ersten Schritte.

Wir müssen durch das Lächerliche gehen, das Lächerliche überwinden, um anderswohin zu gelangen: Wo wir noch nie gewesen sind. Wovon wir noch nie träumten.

Mit Demut und Geduld.

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