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einhorn insel der seligen

Zeit und Zeit


Du hast mich vergessen.

Irgendwo musst du jetzt sein. Häuser um dich, Menschen um dich, die dich nichts angehen, die mich nichts angehen.

Oder draußen. Am Rand eines Meers. In einem Wald. Randständig.


Nein.

Ich frage mich …

Nein, niemand hat sich das so ausgedacht. Auch du nicht. Dieses Zu-Ende-Gehen. Leise. Ohne Krawall. Wie ein Tag zu Ende geht.

Aber es kommt ein anderer Tag.


Ich gehe umher, ich kauere hier und lehne dort, ich trete von einem Fuß auf den anderen. Kein Ziel. Erst recht kein Maß. Bewegungen wie von selbst. Ohne Antrieb.

Man kann sich dazu entschließen zu vergessen. Man kann, man könnte. Aber mit dem Morgen kommt alles zurück.

Und wozu? Im Spiegel ist ein Bild von mir. Was ich gerne vergessen würde, gehört dazu wie diese Nase, diese Ohren. Ich bin noch da. Ich war immer da.

Es ist mein Leben gewesen, eine kleine Weile lang.


Ich bin am Strand entlang gestapft mit baumelnden Händen. Ich fühlte mich einsinken in den warmen, feuchten Sand, er umschloss mich, ohne zu drücken. Ich drehte mich um, und die Spuren meiner Füße waren verschwunden unter einer großen Welle. Dann gab es sie nicht mehr.

Ich schüttelte den Kopf.

Ich habe gelacht.

Ich war ein Kind.


Hast du mich vergessen?

Auch du trägst etwas von mir mit dir herum.


Als ob es anders sein könnte.

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