Siehst du das Höchste, das Größte? Die Pflanze kann es dich lehren! - sagt unser Klassiker.
Sprechen wir lieber davon, dass Befreiungsaktionen nicht immer aussichtslos sind.
Die Materie der Unterdrückung wird spröde und bröckelt. Langsam entstehen Risse, Spalten, Lücken.
Freiräume.
Der Wind nimmt neue Möglichkeiten auf und verteilt sie.
Entscheidend ist der Zufall. Doch der Zufall ist allgegenwärtig. Mehr noch als der Wind.
Der Unterdrücker hat unzählige Existenzen vernichtet. Doch irgendwann zerstört er sich selbst. Von innen nach außen. Chemische Veränderungen. Abbau. Zerfall.
Raum für das Leben entsteht in den Zonen des Todes.
Es wird sich entfalten, es wird explodieren. Geht es zugrunde, hat es die Bahn geschaffen für den nächsten Versuch.
Die tote Materie hat einen ersten Eindringling zugelassen. Er kann jedoch ihre Abläufe noch nicht beeinflussen. Er kann kaum wachsen, sucht vielleicht vergeblich nach Gelegenheiten, sich zu vermehren.
Wahrscheinlich geht er zugrunde. Wahrscheinlich vergeht viel Zeit bis zum nächsten Versuch. Doch dieser nächste Versuch wird kommen und danach ein übernächster.
Nichts bleibt, wie es ist.